Prim. Dr. Manfred Kuschnig
Leiter der orthopädischen Abteilung, Klagenfurter Elisabethinen Krankenhaus

„Zum Erfolg einer Operation trägt maßgeblich auch der Zugang zum Hüftgelenk bei. Bei der „AMIS Methode“, d.h. Anterior Minimal Invasive Surgery, erfolgt dieser Zugang direkt von vorn zwischen der Muskulatur, ohne Verletzung derselben, und nicht, wie bei der konventionellen Technik, von hinten oder seitlich des Hüftgelenks mit teilweiser Abtrennung und Verletzung der Muskulatur“, erläutert Prim. Dr. Manfred Kuschnig, Leiter der Orthopädischen Abteilung des Klagenfurter Elisabethinen Krankenhauses.

Gewebezerstörung so gering wie möglich

Diese Technik hilft dabei Gewebezerstörungen zu vermindern, in dem sie sowohl Muskeln, als auch Nerven berücksichtigt.  Dies ist gerade bei der Gesäßmuskulatur besonders wichtig. Grundsätzlich werden bei dieser Methode keine Muskeln oder Sehnen getrennt oder abgelöst.

Die Herausforderung für den Operateur bei dieser muskelschonenden Methode besteht darin, trotz eingeschränkter Übersicht, verhältnismäßig große Implantatteile durch eine möglichst kleine Öffnung richtig in der Hüfte zu positionieren. Der Eingriff kann in einer etwa einstündigen Operation durchgeführt werden.

Kurze Rehabilitation

Die Amis Methode ermöglicht durch den Schutz der Muskulatur eine vergleichsweise rasche Genesung. Die meisten Patienten können schon einen Tag nach der Operation das Bett verlassen, selbständig am Tisch sitzend essen und nach wenigen Tagen schmerzfrei gehen.  In der Regel erfolgt eine Entlassung aus dem Krankenhaus fünf bis sieben Tage nach der Operation. Selbst Autofahren ist nach dem Eingriff recht schnell möglich.

Wie bei jeder Operationsmethode ist die Auswahl der Endoprothese von entscheidender Bedeutung, um nachträgliche Komplikationen und postoperative Probleme zu vermeiden.