Am europäischen Leberkongress im April 2015 wurde das Thema nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD/NASH) von den rund 11.400 Hepatologen aus der ganzen Welt als das Thema schlechthin der Neuzeit dargestellt. Sie ist die häufigste chronische Lebererkrankung weltweit.

Tendenz ist stark steigend - vor allem in den westlichen Industrieländern. Westliche Ernährungsgewohnheiten - vor allem Fett und Fructose, der hohe Anteil von Fertigprodukten gepaart mit wenig Bewegung sind die Garantie für die Entstehung der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen (NAFLD). Wenn dann noch Diabetes dazukommt, steigt das Risiko nochmals stark an. Es lohnt sich immer, vorzubeugen!

Fettleber: eine ernstzunehmende Erkrankung

Die Fettleber ist auch ohne Entzündung (NAFLD) nicht harmlos, mit Entzündung (NASH) eine sehr ernste Erkrankung, der Übergang ist schleichend. Eine Fettleberhepatitis (nicht-alkoholische Steatohepatitis - NASH) geht mit einer stetigen Zerstörung von Leberzellen einher. Dies wiederum führt zum Umbau des Lebergewebes (Fibrose).

Der Zusammenhang von reiner Fettleber (NAFLD) und Fibrose kann chronische Lebererkrankungen beschleunigen oder im Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom (Übergewicht) begünstigen. Letzendlich ist der Weg in die Leberzirrhose oft vorgegeben und wird durch Lifestyle, falsche Ernährung und zu wenig  Bewegung vorangetrieben.

Gefahr Fructose

Jugendliche und Fettleber: Übergewicht - Fructose - Fettleber.  Übergewichtige Jugendliche, die viel Fructose über Nahrungsmittel wie z.B. Softdrinks oder andere Fertigprodukte aufnehmen, haben ein wesentlich höheres Risiko, eine Fettleber zu entwickeln als im Vergleich normalgewichtige Jugendliche.

Sehr wesentlich ist die Kombination von Übergewicht und hohem Fructosekonsum. Deshalb sollten Eltern von derartigen Jugendlichen auf den Zuckergehalt und vor allem auf die zugesetzten Zuckerarten in industriell gefertigten Nahrungsmitteln achten, um einer Fettleber vorzubeugen. Das Gleiche gilt natürlich auch für Erwachsene.

Was tun? Gewicht reduzieren!

Was kann ich tun bei Fettleber? "Ernährung umstellen und mehr Sport treiben." Dies ist leichter gesagt wie getan. 70 % der Fettleberpatienten leiden an Übergewicht, das ist der zentrale Faktor. Also ergibt sich als erste Intervention: "Gewicht runter" - aber leberfreundlich. Meist erweist sich langsame und stetige Gewichtsreduktion als der Königsweg.

Jeder Schritt zählt! Das gilt auch wenn es um die Fettleber geht. Sowohl Ernährungsumstellung als auch ein nachhaltiges gezieltes Fitnessprogramm erzielt die besten Erfolge. Einfach den Druck etwas wegzunehmen und sich realistische Ziele zu setzen, bringt positive Effekte für die Leber und zuletzt auch auf das eigene Wohlbefinden.