Heuschnupfen führt zu deutlicher Verschlechterung der Lebensqualität, wobei insbesondere die behinderte Nasenatmung zu Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit führt. Der allergische Schnupfen ist aber auch ein Risikofaktor, denn 40 Prozent der PatientInnen entwickeln Asthma bronchiale.

Asthma bronchiale betrifft heute bis zu 5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Beschwerden von Asthma bronchiale sind pfeifendes Atemgeräusch, Husten in Ruhe, Husten bei Belastung oder bei Kontakt zu kalter Luft. Typisch für Asthma ist anfallsartig auftretende Atemnot. Asthma bronchiale ist zu 70 Prozent allergischer Ursache, die wesentlichsten Auslöser sind Katzen und Hausstaubmilben.

Diagnostik bei allergischen Erkrankungen

Im PatientInnengespräch (Anamnese) werden die Art der Beschwerden, die tages- und jahreszeitlichen Schwankungen der Symptome, Haltung von Haustieren, Berufsanamnese und Familienanamnese bezüglich Allergien erhoben.

Die allergische Sensibilisierung wird mittels Hautpricktest bestimmt. Dabei werden die Allergene auf die Haut getropft und die Haut angeritzt. Der Test ist schnell durchzuführen, aussagekräftig und risikolos. Zusätzlich wird spezifisches IgE im Blut bestimmt. Dies dient zur Festigung der Diagnose und der Indikationsstellung für die spezifische Immuntherapie.

Asthma bronchiale wird mittels Lungenfunktion diagnostiziert, wobei sich eine Einschränkung des Ausatemflusses zeigt, die sich nach Gabe eines bronchienerweiternden Medikaments rückbildet. Tritt während der Allergensaison Atemnot auf, sollte sofort ein Lungenfunktionstest durchgeführt werden. Eine normale Lungenfunktion außerhalb der Allergiesaison schließt Asthma bronchiale nicht aus. Viele PatientInnen mit saisonaler, allergischer Rhinitis entwickeln eine bronchiale Hyperreaktivität und leiden daher „nur“ an saisonalem Asthma.

Symptomatische Therapie allergischer Erkrankungen

Der erste Behandlungsschritt ist die Allergenvermeidung, welche aber meist nicht möglich ist. Heuschnupfen wird mit nicht-sedierenden Antihistaminika und lokalen Steroidpräparaten behandelt. Asthma bronchiale wird mit bronchienerweiternden Medikamenten (Betamimetika) und lokalen Steroidpräparaten zur Inhalation (inhalative Steroide) behandelt. Ziel ist Asthmakontrolle, das bedeutet maximale Beschwerdefreiheit.

Kausale Therapie der allergischen Rhinitis und Asthmaprävention

Die spezifische Immuntherapie ist die einzige Allergiebehandlung, die das Problem an der Wurzel (kausal) behandelt. Die Immuntherapie kann nicht nur bei allergischer Rhinitis die Beschwerden um bis zu 80 Prozent reduzieren, sie kann auch die Entstehung von Asthma bronchiale verhindern beziehungsweise das Fortschreiten von Asthma bronchiale bremsen.

Bei der Immuntherapie wird das Allergen entweder unter die Haut gespritzt oder in Form von Schmelztabletten unter die Zunge gelegt. Diese Allergentabletten gibt es gegen Gräser und bald auch gegen Hausstaubmilben, denn sie sind die wichtigsten Asthmaauslöser.

Allergieprävention

Präventive Maßnahmen zur Allergievermeidung sind leider bisher nicht verfügbar. Es wird zunehmend bekannt, dass Darmkeime die Entwicklung von Allergien steuern können, therapeutische oder präventive Ansätze gibt es aber noch nicht. Aus heutiger Sicht ist die spezifische Immuntherapie die einzige Therapie, die die Entstehung von Asthma bronchiale verhindern beziehungsweise das Fortschreiten von Asthma bronchiale bremsen kann.