Das Wohl des Menschen ist daher auch direkt von gesunder und frischer Luft abhängig. Die Lunge ist aber nicht nur für die Atmung verantwortlich, sondern auch für den Stoffwechsel und die Fibrinolyse (körpereigene Auflösung von Blutgerinnseln), um Thrombosen und Lungenembolien zu verhindern. Außerdem ist die Lunge mitverantwortlich für die Blutdruckregulation.

„Killerkrankheit“ COPD – frühe Therapie sehr wichtig

Eine der am weitverbreitetesten Lungenerkrankungen ist die Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) – laut Weltgesundheitsorganisation WHO mittlerweile weltweit die dritthäufigste Todesursache. Neben Tuberkulose ist COPD die häufigste Lungenerkrankung der Welt, die einerseits mit hoher Morbidität und andererseits hoher Mortalität verbunden ist. Verursacht wird COPD primär durch inhalative Schadstoffe, vor allem das Rauchen und das Abbrennen von biogenem Material an offenen Feuerstellen. COPD ist eine echte „Killerkrankheit“, denn sie kostet weltweit jährlich mehr als 5 Millionen Menschen das Leben. Sie ist unter anderem deshalb so heimtückisch, weil die ersten Symptome von PatientInnen oft nicht richtig wahrgenommen, erkannt und somit auch dem Arzt nicht mitgeteilt werden.

Tuberkulose durch Experten gut behandelbar

Neben der COPD ist die Tuberkulose, die vor allem die Lunge betrifft, eine der häufigsten und auch gefährlichsten Infektionskrankheiten, an der jährlich weltweit etwa 10 Millionen Menschen erkranken und mehr als 1,5 Millionen sterben. Obwohl die weltweiten Erkrankungsraten seit wenigen Jahren rückläufig (1,5 Prozent) sind, stellt die immer häufiger diagnostizierte Tuberkulose mit resistenten Keimen eine besondere Bedrohung für diese PatientInnen dar.

Resistenzen können entstehen, wenn Tuberkulose-PatientInnen nicht adäquat behandelt werden, die Therapie falsch durchgeführt oder abgebrochen wird. Im internationalen Schnitt ist die Heilung bei weniger als der Hälfte der PatientInnen möglich. Wenn die Therapie der Tuberkulose jedoch von Experten konsequent durchgeführt wird, ist sie in etwa 95 Prozent der Fälle erfolgreich.

Asthma bei Kindern immer häufiger

Eine weitere Erkrankung der Atemwege stellt das Asthma bronchiale dar, insbesondere das allergische Asthma mit rund 70 Prozent als häufigste Form dieser Erkrankung. Etwa ein Drittel der PatientInnen mit allergischer Rhinitis (Schnupfen) entwickelt irgendwann in ihrem Leben allergisches Asthma. Bei Kindern, die zunehmend häufiger betroffen sind, sind es sogar 50 Prozent. Gerade bei Kleinkindern stellt die bereits bestehende Sensibilisierung für ein Allergen bzw. eine bereits ausgeprägte Allergie einen hohen Risikofaktor dar, später auch an Asthma zu erkranken.

Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter überhaupt und nimmt in den letzten Jahren besorgniserregend zu. Eine möglichst frühzeitige Diagnose und eine umgehende fachgerechte und spezifische Behandlung von Allergie und Asthma ist daher für die gesundheitliche Entwicklung der betroffenen Kinder von entscheidender Bedeutung.

Neue therapeutische Möglichkeiten bei Lungenhochdruck

Immer mehr an Bedeutung gewinnt das Thema Lungenhochdruck – Pulmonale Hypertonie bzw. Pulmonale Arterielle Hypertonie. Die Einführung neuer therapeutischer Möglichkeiten hat diese Erkrankung in den letzten Jahren besser behandelbar gemacht. Durch diesen veränderten Fokus werden auch immer mehr PatientInnen richtig diagnostiziert.

Das Hauptsymptom ist Atemnot, zuerst bei Belastung, später bei bereits geringer Belastung und auch in Ruhe und vor allem bei Müdigkeit und Erschöpfung. Sehr viele PatientInnen kommen erst in einem späten Stadium zum Arzt mit mehr oder weniger schwerer Rechtsherzbelastung (vermehrte Arbeitslast des rechten Herzventrikels). Bei diesen PatientInnen ist vor allem der Lungenkreislauf betroffen, insbesondere die Lungenarterien, während die Atmung selbst (Ventilation) kaum eingeschränkt ist.

Aus all diesen Fakten zeigt sich klar, wie wichtig es ist, auf die Lunge zu achten: Also eine gesunde Umwelt, den sorgsamen Umgang mit diesem Organ, ohne das unser Leben nicht möglich wäre, und Erkrankungen der Lunge immer ernst nehmen!