Unsere Füße sind hochsensibel. Das registrieren wir aber meist nur, wenn sie mit Schmerzen oder Blasen auf Überlastung reagieren. Sie haben im wahrsten Sinne eine tragende Rolle in unserem Leben. Auf ihnen ruht unser gesamtes  Körpergewicht – und unter ihnen noch viel mehr. Sogenannte Reflexzonen befinden sich in der Fußsohle. Von da führen über 700000 Nervenbahnen in den Körper. Sie bestimmen, so die Theorie, die Wechselwirkung zwischen den sogenannten Reflexzonen an den Fußunterseiten und bestimmten Organen oder Gewebezonen des Körpers. Das regelmäßige Massieren der Fußreflexzonen kann dadurch die körpereigene Energie steigern, natürliche Abwehrmechanismen aktivieren und Schmerzen lindern.

Über 1000 Jahre Erfahrung mit Fußreflexzonenmassage

In China wurde die Fußreflexzonenmassage bereits im 4. Jahrhundert dokumentiert. Anfang des 20. Jahrhunderts griff Dr. William Fitzgerald die sogenannte „Zonentherapie“ von den amerikanischen  Ureinwohnern auf und stellte fest, dass gezielter Druck auf bestimmte Punkte an den Gliedmaßen – vor allem am Fuß – die physiologischen Vorgänge im Körper beeinflusst, unabhängig davon, wie weit die Störungen von den Stellen der Druckausübung entfernt waren. Die Reize werden durch Druck mit dem Daumen auf bestimmte Punkte am Fuß gesetzt. Sie helfen, Organfunktionen zu verbessern, den Stoffwechsel anzuregen, die Entschlackung und Selbstheilungskräfte des Organismus zu
fördern und Lebensenergien zu aktivieren. Auf Anregung von Dr. Joe Riley, einem Freund von Dr. Fitzgerald, führte die Physiotherapeutin Eunice Ingham die Reflexzonenbehandlung in die Physiotherapie ein. In Europa haben Hanne Marquard und Doreen Bayly dann maßgeblich zur Verbreitung der Fußreflexzonenmassage beigetragen.

Barfußgehen auf Kiesstrand

Eine natürliche Form der Fußreflexzonenmassage ist das Barfußgehen: Japanische Mediziner wissen schon seit Generationen um die heilende Wirkung des Gehens auf Kies. So werden beispielsweise in asiatischen Badehäusern künstliche Kiesbeete angelegt, die ganz selbstverständlich vor und nach dem Bad mit nackten Füßen beschritten werden. Automatisch geschieht durch Darübergehen eine mechanische Fußreflexzonenmassage, die darauf basiert, dass alle
Reflexzonen der Füße gleichmäßig aktiviert werden.

Dem Wirkmechanismus auf der Spur

Bislang konnte zwar keine anatomische Verbindung zwischen Füßen und Organen nachgewiesen werden. Jedoch wurde in mehreren kleineren Studien die Wirkung belegt. An der Universität Innsbruck wurden Effekte auf die  Nierendurchblutung festgestellt1. Andere Arbeiten belegen den Einfluss auf die Darmdurchblutung2. Und Dr.med. Catherina Güttner aus Jena hat die „Wirksamkeit der Fußreflexzonentherapie auf den Schmerz und die Bewegungsfunktion bei Patienten mit Gonarthrose“3 wissenschaftlich untersucht. Auch für Arthrosen gibt es vielversprechende Erfahrungsberichte. „Durch regelmäßige Reizung der schmerzhaften Fußreflexzonen kann auf das entsprechende Organ oder Gewebe positiv eingewirkt werden“, bestätigt der Mediziner und Seniorensportler Doz. Dr. Hansjörg Kuppardt (76). Es ist so durchaus möglich, Gelenkschmerzen und Organschwächen ohne Medikamente und vor allem dauerhaft in den Griff zu  bekommen.

 

1  Sudmeier et al.: Änderung der Nierendurchblutung durch organassoziierte Reflexzonentherapie am Fuß, gemessen mit farbkodierter Doppler-Sonographie. Originalarbeit in Forschung Komplementärmedizin 1999;6:129-134

2 Mur et al.: Beeinflussung der Darmdurchblutung durch Fußreflexzonenmassage, gemessen mittels farbkodierter Doppler-Sonographie. Originalarbeit in Forschung Komplementärmedizin Klassischer Naturheilkunde 2001;8:86–89

3 http://d-nb.info/100844474X/34, Stand: 26.03.2015