Ao. Univ. Prof. Dr. Klaus Machold
Klinische Abteilung für Rheumatologie, Medizinische Universität Wien

Rheuma ist ein Sammelbegriff für bis zu 450 verschiedenen Erkrankungen, welche unter dem  sogenannten rheumatischen Formenkreis zusammengefasst werden. Die Beschwerden können unterschiedlich auftreten, ihr gemeinsamer Nenner sind jedoch schubweise Schmerzen und Beeinträchtigung des Stütz- und Bewegungsapparates.

Die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises

Die Erkrankungen werden weiters in vier Gruppen klassifiziert. „Sozialmedizinisch am bedeutendesten ist die Gruppe der degenerativen Gelenk-und Wirbelsäulenerkrankungen. Durch zunehmendes Alter, aber auch durch Bewegungsmangel kommt es an den Gelenken zu Arthrosen - Abnützungserscheinungen oder Schädigungen durch Fehl- oder Überbelastung. Dadurch wird die Funktionsweise der Gelenke zunehmend gestört. Knie- oder Rückenschmerzen sind die häufigste Erscheinungsform“, so der Rheumatologe.

Die Gicht und der Tennisellbogen

„In der Gruppe der Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden ist Gicht die bekannteste Erkrankung. Durch überschüssige Harnsäure kommt es zu Ablagerungen von Uratkristallen in der Gelenksflüssigkeit oder im Körpergewebe, was lokale Entzündungen und Schmerzen verursacht.“ Weichteilrheumatismus umfasst nicht entzündliche Erkrankungen der Muskeln oder Sehnen, beispielsweise durch Überbelastung. Hierzu wird u.a. der klassische Tennisellbogen gezählt. Die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sind zwar die kleinste Gruppe, wirken jedoch durch ihre Folge-und Begleiterkrankungen auch systemisch. Dazu gehört beispielsweise die chronische Polyarthritis. „Aber Rheuma muss nicht Stillstand bedeuten – gerade der aktive Kampf gegen Schmerz durch ein gesundes Maß an Bewegung sollte für  alle rheumatischen Erscheinungsformen der größte gemeinsame Nenner sein.“