Der Darm erfüllt viele wichtige, doch oft unterschätzte Funktionen. Er versorgt unseren Körper mit Wasser, Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien und spricht sich mit dem Körper und unserem dem Nervensystem über Botenstoffe ab. Darüber hinaus ist der Darm ein wichtiger Teil unseres Immunsystems. Er ist schlicht einer der wichtigsten Faktoren für unser Wohlbefinden.

Den gesamten Trakt können wir uns dabei wie einen langen Schlauch vorstellen. Ausgerollt ist er beim erwachsenen Menschen um die sieben Meter lang. Er erstreckt sich vom Magenausgang, dem sogenannten Magenpförtner, bis zum After.

Langes Organ

Die Reise unserer Nahrung startet natürlich nicht erst im Darm, sondern bereits in der Mundhöhle, wo wir unser Essen zerkleinern und der Speichel sogleich beginnt, die Nahrung zu zersetzen. Über die Speiseröhre gelangt die Nahrung zuerst in den Magen und wandert von da in den Darm. Dort kümmern sich zahlreiche nichtmenschliche Darmbewohner um ihren Job. Die Darmflora besteht aus bis zu 1000 verschiedenen Bakterienarten und umfasst mit seinen rund 100 Billionen Zellen etwa zehn Mal mehr Zellen als der menschliche Organismus.

Darm in Abwehrhaltung

Eine der wichtigsten Aufgaben des Darms ist es, potenzielle Krankheitserreger zu bekämpfen. Da sich etwa 80 Prozent aller menschlicher Immunzellen im Darm befinden, gerät unser gesamtes Immunsystem aus dem Gleichgewicht, wenn die Darmflora gestört ist. Gleichzeitig ist der Darm jedoch auch teils verantwortlich für unseren Emotionshaushalt. In Studien haben Forscher in den letzten Jahren die Zusammenhänge zwischen psychischen Erkrankungen und der Darmgesundheit genauer unter die Lupe genommen.

Ein gesunder Darm ist wesentlich für die Gesundheit, das Wohlbefinden, eine gute Stimmung und vor allem der Abwehr von Krankheitserregern. Dass viele Menschen heutzutage nicht sehr aufmerksam auf ihre Darmgesundheit achten, ist kein Geheimnis. Die Folgen davon sind weit verbreitet, und ebenso gut bekannt: Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen, chronische Durchfälle oder genauso unangenehm: chronische Verstopfungen.

Gesunde Ernährung

Jeder Mensch kann selber viel dazu beitragen, dass der Darm gesund bleibt. Allem voran mit seiner Ernährung. Diese sollte möglichst ausgewogen und abwechslungsreich sein. Mit vielen Ballaststoffen und nur wenig weißem Zucker. Zucker oder Süßungsmittel sollten am besten generell wegfallen – also lieber ungesüßten Tee oder Wasser, statt klebrige Süßgetränke. Mit frischen und natürlichen Lebensmitteln tut man seinem Körper und seinem Darm gleich mehrfach Gutes.

Ballaststoffe dienen den Mikroorganismen als wichtige Brennstoffquelle und halten dadurch ein gutes Bakteriengleichgewicht im Darm aufrecht. Die Faserstoffe quellen im Darm nochmals auf und sorgen dafür, dass Verstopfung keine Chance hat. Auch Giftstoffe werden so schneller aus dem Körper transportiert. Viele Ballaststoffe sind enthalten in Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Nüssen, Kleie sowie Lein- oder Flohsamen. Genügend zu trinken ist wichtig, damit die Faserstoffe gut quellen können.

Sport bringt den Darm in Schwung

Essenziell für die Darmgesundheit ist körperliche Aktivität, denn damit kommt der Darm in Schwung. Am besten für die Darmfitness geeignet sind Ausdauersportarten wie Walken, Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Wandern. Durch das Stärken der Muskeln wird auch die Lymphzirkulation angeregt, was wiederum ebenfalls für ein rascheres Ausscheiden von Giftstoffen sorgt. Viele vergessen über der Hektik des Alltags die eigenen Bedürfnisse.

Falsche Ernährung und mangelnde Bewegung öffnen Tür und Tor für noch schlimmere Verhaltensmuster: Drogen, Alkohol und Rauchen, zu wenig Schlaf. Auch diese Faktoren tragen zur mangelhaften Darmgesundheit, ja sogar zu einem höheren Darmkrebsrisiko bei, zudem werden chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn begünstigt. Mit einem tiefen und gesunden Schlaf machen sie sich nicht nur selbst fit und munter für den Tag, sondern Sie helfen dabei auch Ihrem Darm.

Wenn gar nichts mehr geht, etwa bei völliger Verkrampfung oder ungebremstem Durchlauf, gibt es glücklicherweise kleine Helferlein, welche die Darmgesundheit befördern. Vor allem in Notfällen oder im Urlaub, wenn eigentlich die Zeit zum Entspannen da wäre, können diese gerne mal zum Einsatz kommen und so für rasche Abhilfe sorgen.