Die Aufgabe der Inneren Medizin ist es, Störungen in diesem Netzwerk der inneren Organe zu erkennen, diese zu beheben und gemeinsam im Rahmen der Gesundheitsvorsorge darauf zu achten, dass diese keinen Schaden nehmen.

Internisten als medizinische Netzwerkanalytiker und Organspezialisten

Obwohl jedem Organ im Innerem des Körpers eine andere spezifische Aufgabe zukommt, wie etwa der Lunge den Sauerstoff aus der Luft in die Blutbahn zu bringen, dem Herz das Blut und damit den Sauerstoff im Körper zu verteilen, der Leber unter Verwendung dieses Sauerstoffs Eiweiß zu produzieren oder den Nieren Giftstoffe auszuscheiden, sind sie doch so eng untereinander verbunden, dass Störungen oder Schädigungen einzelner Organe die andere Organe nachhaltig mitschädigen können.  

So kann etwa eine fortschreitende chronische Entzündung des Nierengewebes nicht nur zur Schädigung der Niere führen. Sie führt in der Regel auch zum Bluthochdruck, der dann das Herz soweit belasten kann, dass es nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut zu pumpen, sich dadurch Flüssigkeit in den Lungen ansammelt, womit der Sauerstofftransport behindert wird oder Blut in die Leber zurückstaut und die Eiweißproduktion damit eingeschränkt wird.

Es liegt dann eine komplexe Störung im gesamten Netzwerk vor, die vielfältige Krankheitserscheinungen (Symptome) erzeugen kann, bei denen es schwierig wird, die eigentliche auslösende Ursache zu finden. Internisten können das, sie sind die Netzwerkdiagnostiker und Organtherapeuten in der Medizin. Der in der medialen Öffentlichkeit bekannteste unter ihnen ist wohl die Figur des Dr. House in der gleichnamigen Fernsehserie.

Gesundheitsvorsorge: Vorbeugung

Gesundheitsvorsorge besteht nun einerseits darin, sich vorbeugend so zu verhalten, dass die Organe nicht in ihrer Funktion gestört werden (Prävention) und andererseits darin, dass mögliche Störungen eines Organs erkannt und korrigiert werden, bevor das gesamte Netzwerk von der Störung miterfasst ist (Früherkennung).

Präventive Maßnahmen sind somit Verhaltensanleitungen, die für alle Menschen ähnlich gültig sind und unter deren Beachtung ein gesünderes Leben geführt werden kann. Diese gesundheitsmedizinische Beratung erfordert grundlegende Kenntnisse der Inneren Medizin und eine kontinuierliche Fortbildung, weil auch auf diesem Gebiet ständig neue Studien durchgeführt werden.

Gesundheitsvorsorge: Früherkennung

Früherkennung hingegen umfasst jene diagnostische Maßnahme, die bei allen Menschen oder auch nur bei Menschen mit entsprechenden Risikofaktoren für eine bestimmte Erkrankung (z.B. Diabetes mellitus) durchgeführt werden. Diese Früherkennung erfolgt in aller Regel durch internistische medizinische Untersuchungen, die von der einfachen Messung des Blutdrucks über Untersuchungen wie etwa die Bestimmung des Blutzuckers, die eine Blutabnahme erfordern, bis hin zu den sehr komplexen Fragen, wie etwa die der Früherkennung von Krebserkrankungen reichen.

Viele dieser Untersuchungen sind einfach durchzuführen und müssen flächendeckend angeboten werden. Dies ist jedoch nur in Zusammenarbeit von Internisten und Allgemeinmedizinern möglich.

Viel schwieriger in ihrer Indikationsstellung, ihrer Durchführung und vor allem auch in der Interpretation ihrer negativen oder positiven Testresultates sind aber Früherkennungstests, wie etwa die Durchführung des Lungen-CT bei Rauchern zur Früherkennung eines Lungenkarzinoms oder die einer Magnetresonanztomographie zur Früherkennung einer Ankylosierenden Spondylitis oder die einer Coronar-CT zur Früherkennung einer Coronaren Herzerkrankung.

Diese Untersuchungen gehören in die Hände von Internisten, die auf eben diese Organsysteme spezialisiert sind. Sie kennen die Ergebnisse der neuesten Untersuchungen zur Thematik der Früherkennung in ihrem Fachbereich, können sie vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung auch korrekt bewerten und schließlich tatsächlich entdeckte Erkrankungen auch fachgerecht behandeln, sie damit heilen oder mindestens stabilisieren, bevor weitere Schäden entstehen.