Fälle in Österreich

Wussten Sie schon, dass...

 

...ca. 12,2 Prozent der ÖsterreicherInnen an Fettleibigkeit leiden?


...laut Statistiken nur ca. 44 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen in Österreich normalgewichtig sind?


...ca. 2,3 Millionen Menschen an Rückenschmerzen leiden?


...ca. 80 Prozent der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen leiden?


...ca. 60 Prozent der ÖsterreicherInnen an einer Form von Fehlsichtigkeit leiden?


...ca. 30 Prozent (geschätzt) der Mitteleuropäer an Lebensmittel-Unverträglichkeiten leiden sollen?


...jährlich ca. 40.000 Menschen an Herz-Kreislauferkrankungen in Österreich sterben?


...ca. 1,3 Millionen Menschen von Bluthochdruck betroffen sind?


...ca. 2 von 3 Menschen mit Bluthochdruck unbehandelt bleiben, weil sie keinen Arzt aufsuchen?


...ca. 500.000 Menschen von Burnout betroffen sind?


...ca. eine Millionen Menschen als Burnout-gefährdet gelten?


...ca. 5 Prozent der 1,2 Millionen Schüler in Österreich durch chronischen Schulstress von Burnout gefährdet sind?


...ca. 78.000 Personen jährlich aufgrund psychischer Leiden arbeitsunfähig sind?

Prim. Dr. Peter Zenz
Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie

Verursacht durch den Lebensstil, sind sie für eine hohe Krankheitslast und immense wirtschaftliche Kosten verantwortlich, die aufgrund des demografischen Wandels noch steigen werden.

Der Begriff der Volkskrankheit ist dehnbar, doch grundsätzlich können darunter jegliche Krankheiten zusammengefasst werden, welche von volkswirtschaftlicher Bedeutung sind. Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich die Leiden, die als Volkskrankheiten bezeichnet wurden. Früher betrafen die Menschen meist Infektionskrankheiten wie Typhus oder Cholera. Heutzutage haben wir die meisten Infektionskrankheiten durch den medizinischen Fortschritt im Griff, doch unsere Lebensbedingungen in den industrialisierten Ländern begünstigen andere Erkrankungen. In Österreich gelten vor allem Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes und Rückenleiden als so genannte Volkskrankheiten, welche hohe volkswirtschaftliche Kosten verursachen.


Häufige Ursache für Ausfälle

Gerade Rückenschmerzen sind weit verbreitet: 80 Prozent aller Menschen leiden im Laufe ihres Lebens ein- oder mehrmals unter Rückenschmerzen. Sie zählen neben psychiatrischen Erkrankungen zu den häufigsten Gründen für die Frühpensionierung und sind die zweithäufigste Ursache für Krankenstandtstage.

Rückenschmerzen sind in den meisten Fällen das Resultat kleinerer, aber häufiger Fehlbelastungen, welche sich im Laufe des Lebens kumulieren. Diese führen zu strukturellen Schäden, welche zwar behandelbar, aber nicht vollständig reversibel sind. Die Kosten, welche die Gesellschaft für die Behandlung von Rückenleiden und deren Folgen tragen muss, sind immens. Und die Tendenz steigt, denn die Lebenserwartung nimmt ständig zu, pro Jahr um drei Monate. Durch diesen demografischen Wandel werden die Kosten, welche in Zukunft nur für die Behandlung des geschädigten Bewegungsapparates auf uns zukommen werden, enorm sein – eine tickende Zeitbombe.


Fehlbelastungen ausschalten

Bei Rücken- oder Gelenkschmerzen aufgrund von Abnützung kann das ganze Konvolut der orthopädischen Behandlungsmöglichkeiten hinzugezogen werden. In den meisten Fällen beinhaltet diese eine Bewegungstherapie, bei welcher unter Anleitung von Physiotherapeuten die Fehlbelastungen ausgeschaltet werden. Der Patient lernt, wie man sich richtig bückt oder wie man richtig sitzt. Das Muskeltraining sollte auch dann nicht vernachlässigt werden, wenn der Schmerz wieder weg ist. Wenn ein Problem mit einer ambulanten Therapie nicht lösbar scheint, erlaubt ein mehrwöchiger Reha- oder Kuraufenthalt, das Training zu intensivieren. Im schlimmsten Fall müssen operative Maßnahmen eingeleitet werden und gewisse Gelenke durch künstliche ersetzt werden. Die Hüft- und Knieendoprothetik zählt zu den erfolgreichsten Operationen in Österreich.

Prävention durch Bewegung

Die beste Prävention gegen Rückenschmerzen ist im Gegensatz zu ihrer Therapie weder teuer noch besonders aufwändig. Wir pflegen heute vielerorts einen immobilen Lebensstil, die meiste Zeit verbringen wir sitzend, ob im Auto, im Büro oder zu Hause. Es ist wichtig, schon früh eine regelmäßige und gesunde Bewegung zu pflegen. Wenn man die Freude an der Bewegung nicht von zu Hause aus mitbekommt, dann könnte hier die Schule eine wichtige Rolle spielen. Leider erkenne ich eine Gefahr im deutlich zurückgegangenen Stellenwert, welcher der Schulsport im Bildungssystem einnimmt. Der zweite wichtige Ansatz ist die gesunde Ernährung. Heutzutage bleibt fürs Kochen wenig Zeit, es werden oftmals Fast Food oder Fertiggerichte aufgetischt, welche wenig Ballaststoffe, dafür aber viele Zusatzstoffe enthalten. Auch Übergewicht und Adipositas begünstigen die Abnützung des Bewegungsapparats.