Wie äußert sich das Krankheitsbild Demenz?

Demenz ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Erkrankungsbildern, die den Verlust der geistigen Fähigkeiten wie Denken, Erinnern, Orientierung, aber auch Lernfähigkeit oder Sprache beschreiben. Durch die Einschränkung der Gehirnleistung verlieren Betroffene zunehmend die Kontrolle über ihr eigenes Leben und können ohne Hilfe den Alltag nicht mehr bewältigen.

Was sind die häufigsten Begleiterscheinungen bei Demenz?

Demenz ist in der Öffentlichkeit zwar mit Vergesslichkeit verbunden, jedoch kommt es bei bis zu 90 Prozent der Betroffenen zu Symptomen, die in vier große Gruppen eingeteilt werden können.

Zu den affektiven Symptomen zählen u.a., Depressionen oder Ängstlichkeit. Die zweite Gruppe wäre die Agitation, die einen Zustand der gesteigerten Unruhe, Reizbarkeit und teils sogar aggressiven Verhaltensweise beschreibt. Als dritte Gruppe wäre die psychotische Symptomatik zu nennen, wie starkes Misstrauen dem eigenen Umfeld gegenüber, dass sich sogar bis zu Halluzinationen oder Wahnvorstellungen steigern kann. Diese kommen bei über knapp 20 Prozent der Betroffenen vor.

Als vierte große Gruppe wären Symptome der Apathie wie soziale Isolation zu nennen, da sich Demenz-Erkrankte den Herausforderungen des täglichen Lebens nicht mehr gewachsen sehen. All diese Begleiterscheinungen sind Abwehrmechanismen des eigenen Ichs, um mit der nachlassenden Gedächtnisfähigkeit umgehen zu können, aber auch biologische Gehirnveränderungen und soziale Faktoren spielen eine Rolle für derartige nicht-kognitive Symptome.

Wie können diese Symptome behandelt werden?

Bei Demenz ist es wichtig, die Entwicklung von Begleiterscheinung frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig verhaltenstherapeutisch und/oder medikamentös entgegenwirken zu können. Je früher im Krankheitsverlauf ein breit angesetztes Behandlungskonzept begonnen wird, desto sinnvoller ist es.

Dabei muss bei der Therapie der Begleiterkrankungen aber besonders schonend vorgegangen werden, um gute Behandlungserfolge nicht durch falsche Medikamente zu zerstören. In der Behandlung von Begleiterscheinungen werden mit schonenden Psychopharmaka sehr gute Erfolge erzielt, zu denen auch Antidepressiva gehören, welche das Fortschreiten der Demenz und der begleitenden Symptome verzögern können.