Im weiteren, also auch religiösen oder spirituellen Sinn, steht Fasten für allgemeine Enthaltsamkeit bzw. für zeitweiligen, freiwilligen Verzicht auf bestimmte Genussmittel oder Konsumverhaltensweisen. Im engeren Sinn steht Fasten für den bewussten Verzicht auf Nahrung, der beim Gesunden immer eine positive gesundheitliche und seelische Wirkung hat.

Heilfasten

Beim Heilfasten nach Otto Buchinger (1878–1966) wird mindestens fünf, in Kliniken sogar bis 30 Tage lang keine feste Nahrung zu sich genommen. Maximal 500 Kilokalorien werden pro Tag über Gemüsebrühen, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte oder Kräutertees und Wasser zugeführt und deswegen auch Saft- oder Teefasten genannt.

Beim sogenannten Suppenfasten werden Vitamine und Mineralstoffe über Haferflocken- und Gemüsesuppen aufgenommen und zusätzlich zwei Liter Wasser am Tag getrunken. Um durch die fehlende Eiweißaufnahme nicht an Muskelmasse zu verlieren, sollten sich Fastende grundsätzlich während der Kur viel bewegen.

Fastenwandern

Im Fastenwandern werden verschiedene Forderungen der Fastenärzte erfüllt: viel Bewegung, frische Luft, das direkte Naturerlebnis und viel natürliches Licht. Fastenwandern wird zudem meist in der Gruppe angeboten, da es für viele Menschen leichter und angenehmer ist als allein zu fasten und zu wandern.

Natürlich variieren die durchschnittlich gelaufenen Tageskilometer, Geländeschwierigkeit, Unterbringung und das Beiprogramm (Entspannung, Radeln, Yoga, Sauna usw.). Aber auch beim Fastenwandern ist es wichtig, genügend Zeit für entspannenden Ausgleich zu finden. Ruhephasen sind obligatorisch und manch einer braucht gerade beim Fasten mehr Zeit für sich.

Fastenthemen

Ernährungsumstellung, Stressabbau, Entschleunigung, Gewichtsabbau und Entspannung sind Stichworte, die zum Fasten animieren. Aber auch indizierte Krankheiten wie Neurodermitis, Allergien, Rheuma, Arthrose, Gicht, Migräne, Durchblutungsstörungen, chronische Leber- und Darmerkrankungen können durch Fasten behandelt, geheilt oder wenigstens gelindert werden.

Lediglich Kinder und ältere Menschen, Schwangere und Stillende sollten nicht fasten, da der Körper bei Kindern noch im Aufbau ist und bei Schwangeren und Stillenden schädliche Folgen für das Kind entstehen können. Ebenfalls vom Fasten abzuraten ist Menschen, die an Esssucht, Bulimie, Krebserkrankungen, Niereninsuffizienz, Diabetes, Leberfunktionsstörungen oder unter Neurosen oder Depressionen leiden.