Obwohl Normalgewicht in Kombination mit Fitness ideal sind, kann man sogar trotz Übergewicht vermeiden, Diabetes überhaupt zu bekommen. Durch viel Bewegung und gesunde Ernährung, das heißt mediterrane Nahrung: eiweißreich, mit vielen Vollkornprodukten, zuckerarm und ballaststoffreich, Salat, Fisch und hellem Fleisch, eher gedünstet oder gebraten als gegrillt, um die Schadstoffbelastung zu minimieren.

Ausreichend Bewegung bedeutet mindestens 150 Minuten moderates Ausdauertraining pro Woche zu absolvieren, bei sehr intensivem Traning genügt auch die Hälfte der Zeit. 50 bis 70 Prozent bzw. mehr als 70 der maximalen Herzfrequenz sollte man da erreichen, sowohl durch Ausdauersportarten als auch durch ein Krafttraining zweimal die Woche, wo alle großen Muskelgruppen trainiert werden.

Aber auch ausgleichende Dehnungs- und Balanceübungen sind sehr wichtig, dann bleibt das Herz-Kreislauf-System sogar trotz Übergewicht fit und man hat ein geringeres Diabetesrisiko.

Wirkung und Wechselwirkung

Natürlich reicht das bei den meisten nicht aus. Wenn der Blutzucker bereits schlecht ist, weil es verschleppt wurde, dann beginnt die Behandlung mit insulinsensibilisierenden Medikamenten. Wenn das nicht ausreicht, kann man derzeit schon aus einer großen Palette an Medikamenten wählen, die den Blutzucker senken und unterschiedlichste Wirkmechanismen haben.

Es gibt solche, die die Darmhormone, die Wirkung der Inkretine verbessern, welche, die die Zuckerausscheidung über den Harn stimulieren, andere, die die Insulinausschüttung steigern – alles Medikamente, die den Blutzucker senken und sinnvoll kombiniert werden können. Ein Diabetologe entscheidet die Therapie personalisiert und individuell abhängig vom Problemschwerpunkt des Patienten.

Leider hat der Diabetiker eben nicht nur den hohen Blutzucker, sondern braucht meist auch Medikamente, um den Blutdruck oder das LDL-Cholesterin zu senken, auch oft, um das Blut zu verdünnen – d.h. ein Diabetiker hat relativ schnell seine sechs bis acht Tabletten pro Tag am Tableau und da können schwierige Wechselwirkungen auftreten. Man muss jedesmal individuell entscheiden, wo der Benefit liegt und als Diabetologe und Gendermediziner sehr genau prüfen, um die ideale Kombination zu finden.