Typische Augenerkrankungen

Zu den häufigsten Augenerkrankungen zählen: trockene Augen (Sicca), tränende und gerötete Augen sowie
Fehlsichtigkeiten (etwa Kurz- oder Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung). Diese Störungen sind ein häufiger Grund für einen Besuch beim Augenarzt und lassen sich gut behandeln.


Der Graue Star ist eine normale Alterserscheinung. Die eingetrübte Linse kann in einer einfachen Routineoperation ausgewechselt werden, der Patient sieht danach wieder normal.

Der Grüne Star ist wesentlich gefährlicher und die zweithäufigste
Erblindungsursache.

Ein zu hoher Augendruck führt zur Zerstörung von Nervenzellen. Er tritt schleichend auf und wird oftmals zu spät entdeckt.
Die Makuladegeneration ist eine Erkrankung der Netzhaut und der häufigste Grund für eine starke Seheinschränkung im Alter (Verlust der Lesefähigkeit).

Die diabetische Netzhauterkrankung ist ein hoher Risikofaktor bei Zuckerkranken.
Weitere Erkrankungen sind Netzhautablösung, Erkrankungen des Sehnervs, Hornhauterkrankungen oder auch Tumore im Auge.

Univ.-Prof. Dr. Siegfried G. Priglinger
Primarius der Augenabteilung, Allgemeines Krankenhaus Linz

„Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt können meist einen kompletten Verlust des Augenlichts verhindern“, sagt Univ.-Prof. Dr. Siegfried Priglinger vom Allgemeinen Krankenhaus Linz.

Welche sind die häufigsten altersbedingten Seherkrankungen?

Drei große Vertreter der Augenerkrankungen im Alter sind die altersbedingte Makuladegeneration, der Grüne Star und die diabetesbedingten Augenerkrankungen. Alle drei sind nicht heilbar und führen, unbehandelt, früher oder später zur Erblindung, oder zumindest zum Verlust der Lesefähigkeit. Der Graue Star, die häufigste Augenveränderung im Alter, lässt sich hingegen sehr gut behandeln.

Wie charakterisieren sich diese Erkrankungen?

Bei der altersbedingten Makuladegeneration ist die zentrale Sicht gestört, die Patienten sehen meist im Zentrum des Sehens gerade Linien verzerrt, erst später entwickelt sich ein zentraler blinder Fleck. Bei einem ersten Verdacht erhalten die Patienten die Amsler Karte, ein Sehtest, mit nach Hause, so können sie den Verlauf selbst beoabachten. Bei der diabetesbedingten Erkrankung des Auges werden durch den hohen Blutzuckerspiegel die Blutgefässe geschädigt, in der Folge entstehen Schäden an Nerven, Ödeme oder Blutungen. Der Grüne Star ist am tückischsten. Wenn der Patient den charakteristischen Tunnelblick bemerkt, ist es schon zu spät.

Wie kann man dem grünen Star entgegentreten?

Der Grüne Star ist der „Stille Tod“ des Sehens. In der Frühphase der Erkrankung sind für den Patienten keinerlei Warnsymptome erkennbar. Schreitet die Erkrankung weiter fort, hat dies oft Ausfälle im Gesichtsfeld und unwiederbringlichen Sehverlust zur Folge. Rein äußerlich ist ein Auge mit Grünem Star nicht von einem gesunden Organ zu unterscheiden. Der Grund für die Erkrankung ist ein zu hoher Druck im Auge, welcher die Nervenfasern schädigt. Dies führt zu einem Gesichtsfeldverlust, konzentrisch von Aussen nach Innen. Weil das Glaukom meist nicht schmerzvoll ist und die Gesichtsfeldausfälle erst spät wahrgenommen werden, wird der Grüne Star auch in hoch entwickelten Ländern oftmals erst entdeckt, wenn bereits eine fortgeschrittene Schädigung eingetreten ist.

Kann man diese Seherkrankungen behandeln?

Eine komplette Regeneration ist in allen Fällen ausgeschlossen, außer beim Grauen Star. Dort kann die trübe Linse in einer einfachen Operation durch eine Kunstlinse ausgetauscht werden. Der Betroffene sieht danach wieder glasklar. Die sogenannte „feuchte“ Form der altersbedingten Makuladegeneration kann mit Spritzen behandelt und in vielen Fällen heute sogar stabilisiert werden. Das gilt nicht für die trockene, atrophische Form der Makuladegeneration, deren neue Therapieoptionen erst eingehend getestet werden müssen. Die Forschung zu diesem Thema bewegt sich in Richtung einer Prophylaxe durch die Gentherapie. Derzeit wird der Augendruck mit Augentropfen oder einer Operation gesenkt. Beim Grünen Star ist eine frühzeitige Diagnosestellung unter Einsatz moderner Untersuchungsverfahren möglich. Mit darauf folgender regelmäßiger Kontrolle des betroffenen Patienten besteht eine gute Chance, dass dieser das Augenlicht nicht komplett verliert.

Welche Vorsorge sollte man für die Gesundheit seiner Augen treffen?

Wichtig ist, dass man sich viel bewegt und gesund und nährstoffreich ernährt. Man sollte Übergewicht und das Rauchen vermeiden. Ein Hauptrisikofaktor ist aber das genetische Risiko. Wichtig ist es also, regelmäßig zum Augenarzt zu gehen, um auch schleichende Krankheiten wie den Grünen Star ausschließen zu können.